Konzeption

Evangelische Jugendarbeit - Na und ...


Warum wir dies tun?

Evangelische Jugendarbeit geschieht um der Kinder und Jugendlichen willen und ist als lebendige und aktive Arbeit mit Jugendlichen, Kindern und jungen Erwachsenen in Kirchengemeinden, Regionen und auf Kirchenkreisebene fest verwurzelt. Wir wollen jungen Menschen in dieser Lebensphase ein Stück AlltagsbegleiterInnen sein. Neben Familie, Schule, und Berufsausbildung verstehen wir dies als weiteren wertvollen Beitrag in der Identitätsentwicklung für die junge Generation und nehmen an den Stellen, wo es uns möglich ist, eine ergänzende Funktion beim Reifen und Hineinwachsen in diese Gesellschaft verantwortlich war.


Kirchliche Jugendarbeit lebt davon mit und für junge Menschen Angebote zu gestalten, in denen neben sozialen Lernerfahrungen, Freude, Spaß und Erlebnis auch eine Begleitung in der Auseinandersetzung mit Glaubens- und Lebensfragen geschieht.


Ev. Jugendarbeit kann einen Beitrag leisten in einer immer unüberschaubarer werdenden Welt und Orientierungshilfen anbieten. Christliche Religion wird dann zur Chance in dieser Arbeit, wenn sie eine lebensbegleitende Identitätshilfe für junge Menschen darstellt. Denn die Fragen nach Sinn und Glück, nach Geborgenheit und Sicherheit sind eigentlich religiöse Fragen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Diese Fragen Ernst zu nehmen und gemeinsam in Projekten, Aktionen, Schulungen, Seminaren nach Antworten zu suchen, stellt einen wichtigen Beitrag in der Identitätsentwicklung junger Menschen dar.


"Ev. Jugendarbeit macht allen Menschen das Wort Gottes, das Wort von der Befreiung, das Zeugnis des Zuspruchs und des Anspruchs Gottes auf das ganze Leben und auf die Gestaltung der Welt lebendig. Die Ausgestaltung dieses Auftrages geschieht in großer Vielfalt in Gemeinden, Kirchenkreisen, ... Zu den Wesensmerkmalen Ev. Jugendarbeit gehören Freiwilligkeit, Partizipation und Selbstorganisation auf allen Ebenen der Kirche.."

(aus: Ordnung der Jugendarbeit - Ev. Kirche im Rheinland)

Was sind unsere Grundsätze und Leitvorstellungen?

Mittelpunkt Mensch-Lebensweltorientierung
In die Beziehung mit Kindern und Jugendlichen treten, die Einbeziehung deren Lebenswirklichkeit und die Wahrnehmung ihrer Bedürfnisstrukturen, sind für uns elementare Grundsätze für eine zielgruppenspezifische Arbeit.

Freiwilligkeit
Nur wenn Angebote freiwilligen Charakter haben und keine Bevormundung stattfindet, kann man sich selbst und die eigenen Interessen finden, sowie Selbstvertrauen in die eigenen Ideen, Kräfte und Möglichkeiten entwickeln.

Selbstorganisation
Kinder und Jugendliche kennen das Leben und wissen selbst ganz gut auf was es ankommt. Für die Entwicklung der Persönlichkeit stellen wir mit unseren Angeboten Raum und Zeit zur Verfügung, wo soziale und persönliche Erfahrungen gemacht werden und in Gruppenprozessen gelernt und gehandelt werden kann.

Mitbestimmung
Junge Menschen in ihrer Lebenswelt wahrzunehmen und deren Lebensinteressen ernst zunehmen bedeutet sie als Generation von Morgen, mehr als nur an der Beratung und Entscheidung jugendrelevanter Fragen zu beteiligen. Ziel muss es sein Kinder/Jugendliche an allen kirchlichen Entscheidungsprozessen zu beteiligen.

Gruppe und Beziehungen gestalten
Gelungene Beziehungen sowohl zu Gleichaltrigen wie auch zu Menschen anderer Generationen sind wichtige Erfahrungen, die heute aber nicht mehr selbstverständlich sind. Sich selbst und andere zu erleben, solidarisch miteinander umzugehen, als Gruppe gemeinsame Interessen finden und sie durchzusetzen, werden als menschliche Grunderfahrungen immer bedeutender.

Jungen- und Mädchen
Geschlechtsspezifische Angebote verstehen sich als sinnvolle Ergänzung in der Arbeit. Die besondere Chance liegt dabei in der Reflektion gängiger Rollenklischees und in der Entwicklung und Erprobung neuer, eigener Rollenperspektiven.

Kinder- und Jugendschutz als roter Faden unserer Arbeit

Prävention vor Gewalt, nicht nur vor sexualisierter Gewalt, ist ein Qualitätsmerkmal guter Kinder- und Jugendarbeit. Sie setzt bei allen haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden an, denn es liegt in ihrer Verantwortung Kinder und Jugendliche in der Arbeit zu schützen.

Mit Prävention ist keine zeitliche Maßnahme gemeint. Vielmehr steht eine pädagogische Haltung für den Umgang miteinander dahinter, die sich wie ein roter Faden durch unsere Angebote zieht. Die Etablierung einer Kultur des Hinschauens und der Grenzachtung, ein respektvoller Umgang miteinander und ein angemessenes Nähe-Distanz-Verhältnis sind hierbei wichtige Voraussetzung. Kinder und Jugendliche sollen bei uns die Erfahrung machen, dass ihre individuellen Grenzen und ihre körperliche Selbstbestimmung geachtet werden, sie sich in einem geschützten Umfeld entwickeln und ausprobieren können und, dass ihnen in Krisen -und Notsituationen beigestanden wird.

Das Kinderschutzkonzept des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz, das Grundlage dieser Arbeit ist, finden Sie hier.

Wer tut dies?

Lebensweltorientierte und zielgruppenspezifische Angebote benötigen entsprechendes Fachpersonal. In der Regel leiten, begleiten und unterstützen doppelqualifizierte hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Arbeit. Diese vielgestaltige Arbeit ist aber auch ohne das Engagement von Ehrenamtlichen nicht aufrecht zu erhalten. Deshalb hat bei uns Schulungs- und Fortbildungsarbeit, Beratung und Begleitung dieser Ehrenamtlichen einen hohen Stellenwert und ist zu einer wichtigen Hauptaufgabe von Hauptberuflichen geworden. Auf Kirchenkreisebene, in den Kirchengemeinden und Regionen findet Kinder- und Jugendarbeit in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen statt. Sowohl gruppen-, kultur-, öko-, freizeit- oder medienpädagogische Elemente, als auch religions-pädagogische Ansätze, stellen für uns keine Abgrenzung dar, sondern erweisen sich als sinnvolle Teile eines Ganzen. Da wir unsere Arbeit ebenso auf der Grundlage des Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) erfüllen, ist unsere Jugendhilfetätigkeit unter dem Dach von Kirche als ein Angebot im Erziehungs- und Sozialisationsbereich junger Menschen angesiedelt und stellt einen Beitrag im und für das Gemeinwesen dar.

Als Ev. Jugend im Kirchenkreis Koblenz sind wir im Kinder-/Jugendhilfebereich aktiv und als freier Träger anerkannt.

"Es gibt Nichts Gutes - außer man tut es ..."